Therapieren oder optimieren - was ist sinnvoller?

Wenn man sich mit verschiedenen traditionellen medizinischen Richtungen beschäftigt, so fällt eines auf: Prävention war ein großer Teil der heilenden Tätigkeiten. So bekam im alten China ein Arzt nur so lange Geld, wie er seine Schützlinge gesund erhalten konnte. Im traditionellen Hawaii kannte man kein Wort für Krankheit - es gab nur Spannungen, die beim ersten Anflug beseitigt wurden.

Erst seit kürzerer Zeit stellt man sich weltweit die Frage: "Handeln bevor Krankheit entsteht, oder erst wenn Krankheit vorhanden ist?" 

Auch ich will dieses Thema in diesem Blog-Beitrag für Euch beleuchten, indem ich mich frage, was besser ist - therapieren oder optimieren?

Die Frage der Therapie ist pathogenetisch oder krankheitsbezogen: "Wie bekomme ich eine konkrete Beschwerde weg, oder lasse sie erst gar nicht auftreten?"

Die Frage der Optimierung ist salutogenetisch oder gesundheitsbezogen: "Wie sollte sich ein Mensch verhalten, damit er gesund bleibt oder wird?"

Wenn Du über die zwei oberen Aussagen kurz nachdenkst, werden Dir sehr wahrscheinlich folgende drei Aspekte einleuchten:

1. Der optimierende Ansatz ist immer ganzheitlicher und hat einen weiteren Wirkungskreis im Fokus. Ein Beispiel: Wenn Du Nackenschmerzen hast, dann werden therapeutisch deine Nackenschmerzen behandelt und vielleicht beseitigt. Wenn Du eine Optimierung deiner Haltung anstrebst - sofern diese nicht gut ist - können deine Nackenschmerzen, aber auch zusätzlich diverse andere Problemchen (Kreuzschmerzen, Knieschmerzen, Fersensporn, usw.) verschwinden oder gar nicht erst entstehen.

2. Der therapeutische Ansatz kann immer nur aktiv werden, wenn Du akut ein Problem hast. Hast Du zum Beispiel noch keine Nackenschmerzen, aber fühlst Dich in dem Bereich schon nicht wohl, kann die Optimierung bereits an deiner Haltung arbeiten. Die Therapie kann erst einschreiten, wenn "Feuer am Dach ist" und Du bereits Probleme wirklich merkst. So auch bei überstandenen Problemen nach einer Therapie. Hier kann Dir die Optimierung einen längerfristigen Weg zeigen, wie Probleme nicht mehr wieder kommen müssen.

3. Der optimierende Ansatz zielt in der Regel auf das konstante Verhalten einer Person ab und verändert dieses. Fazit daraus ist: Wenn ein gesundheitliches Problem aus einem alltäglichen Verhalten stammt, wird eine Therapie, die aktuell nur den Schmerz behandelt, das Problem wahrscheinlich nicht auf Dauer lösen. Solange das Verhalten nicht optimiert wird, wird das Problem chronisch / auf Dauer bleiben. Wieder ein Beispiel: Wenn Du mit Nackenschmerzen zur Heilmassage gehst und es heißt, dass deine Schmerzen aus zu hoch angezogenen Schultern kommen, dann kann Dir der Heilmasseur wahrscheinlich die Spannung aus den Muskeln nehmen. Lernst Du aber nicht, die Schultern zu entspannen bzw. es zu bemerken, wenn Du dich verspannst und dann locker zu lassen, wirst Du immer wieder Probleme in diesem Bereich bekommen.

Was nun für Dich persönlich besser ist, kannst Du dir selbst beantworten:

Möchtest Du lange Zeit, ein wenig in deine Gesundheit investieren (optimieren), oder dann kurz und intensiv mit einer Krankheit kämpfen (therapieren)?

LG, Markus

 
 
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