Wie muskuläre Spannung entsteht – eine Verhaltenstheorie

Laut Bruce Lipton, PhD (Biologie der Berührung 1) sind 99 % der vorherrschenden Krankheitsbilder in der modernen Gesellschaft, verhaltensresultierend. Für den Bereich der muskulären Spannungen habe ich keine genauen Zahlen, jedoch stelle ich die These auf, dass sich das Verhältnis zwischen Genetik und Verhalten ebenfalls in diesem Bereich bewegt.

Mit anderen Worten sind muskuläre Verspannungen in der Regel ein Resultat eines früheren oder aktuell anhaltenden Verhaltens.

Muskuläre Spannungen sind in weiterer Folge oft Ursache für Gelenkskompressionen, die weiter Gelenksschmerzen verursachen.

Daher können wir davon ausgehen, dass das Reduzieren oder Beseitigen von Problemen im Bewegungsapparat, ganz allgemein eine Veränderung unseres Verhaltens voraussetzen.

Nehmen wir als Beispiel, Nackenverspannungen: bitten wir eine betroffene Person, ihre Schultern mit einem bewussten Ausatmen, fallen zu lassen, so ist es sehr wahrscheinlich, dass diese ihre Schultern mehrere Zentimeter fallen lassen kann, ohne eine ungenaue Körperhaltung einzunehmen. Der Muskeltonus, der die Schultern auf der oberen Position gehalten hatte, ist eine Muskelspannung, die aufgrund eines unbewussten Verhaltens der Person entsteht, die sich aber noch nicht manifestiert hat. Weiter gibt es oft einen Bereich von Spannungen, die nicht mehr mit Hilfe von nur mehr einem Atemzug losgelassen werden können. Dies sind manifestierte Spannungen, die aufgrund eines Verhaltens entstanden sind.

 

 

Ziel ist es beide Verhaltens-Spannungsformen so weit wie möglich zu reduzieren, um die Nackenverspannungen zu beseitigen.

Was hilft uns diese Sichtweise – dieser Fakt ermächtigt jeden Einzelnen von uns, selbst etwas gegen unsere muskulären Spannungen zu tun – wir müssen unser Verhalten verändern, um das Resultat positiv zu beeinflussen. Die Devise ist gesund machen nicht gesund machen lassen.

Ob die Verhaltensänderung nun durch mentale Techniken gemacht wird, oder der regelmäßige Gang zu manuellen Therapien, ist zweitranging und eine Sache des persönlichen Geschmackes. Wichtig ist das Wissen über die wahre Ursache der muskulären Spannung – das Verhalten.

Denn auch, wenn man sich behandeln lässt, gehört noch immer das Verhalten dazu, regelmäßig und in einer ausreichenden Frequenz, einen Therapeuten aufzusuchen. Die individuelle Praktikabilität und nachhaltige Veränderung des Verhaltens sind relevant und nach diesem Gesichtspunkt sollte der jeweils Betroffene, seine Maßnahmen wählen.

Mehr hierrüber wird es in meinem neuen Buch „Muscle-Tension-Coherence“ zu lesen geben, dass um den Jahreswechsel herum erscheinen wird. Ganzheitlicher – fort vom Bewegungsapparat – wird das Buch „Mind-Body-Coherence“ im Jänner 2019 erscheinen.