Eingeschlafene Hände am Morgen - trotz Dehnen des Nackens?!

Kennst Du das? Du wachst auf und kannst deine Hände zuerst mal nicht ordentlich bewegen - sie kribbeln und haben ein taubes Gefühl, dass vielleicht sogar weit in den den Tag hinein reicht! Aber warum? Du tust etwas für deine Regeneration, auch wenn Du viel arbeitest, du achtest auf deine Fitness indem Du den Nacken dehnst.

Interessanterweise bleibt der Nacken trotzdem verspannt und Du hast Spannungs-Schmerzen, obwohl Du Stretching-Übungen machst.

Solche Situationen sehe ich in meinen Coachings immer wieder. Ich erkläre Dir kurz ein paar Dinge, weshalb vielleicht dein Nacken und deine eingeschlafenen Hände mit deinen Maßnahmen nicht besser werden.

1. Dehnen kann kontraproduktiv sein - gerade bei Nackenverspannungen. Im Bereich deines Nackens und Halses hast Du Muskeln, die viel Stabilisations-Arbeit leisten müssen. Ich nenne solche Muskeln Schutzmuskeln. Sie schützen Gelenke (hier deine Halswirbelsäule) vor zu extremen Körperhaltungen (zum Beispiel schlechtes Sitzen vorm PC mit einem "Geier-Hals"), indem sie gegen ihre Dehnung arbeiten. Dehnst Du also deinen Nacken, wenn die Muskeln schon verspannt und im Schutzmodus sind, ist es gut möglich, dass deine Muskeln darauf mit noch mehr Spannung reagieren, weil sie meinen, dass sie deine Halswirbelsäule schützen müssen.

2. Vielleicht weißt Du schon, dass die eingeschlafenen Hände mit den Nervensträngen zutun haben, die von deiner Halswirbelsäule in den Arm gehen. Daher dehnst Du konsequent am hinteren Nacken. Trotzdem wird es nicht besser. Ja, oft ist der Engpass am seitlichen Hals, wo der Plexus brachialis sitzt, und zwischen den seitlichen Halsmuskeln eingeklemmt wird, weil diese verspannt sind. Ich habe Dir dafür eine Anatomie-Grafik eingefügt (Urheber: Von Henry Vandyke Carter - Henry Gray (1918) Anatomy of the Human Body (See "Buch" section below)Bartleby.com: Gray's Anatomy, Tafel 808, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=541664) - das Nervengeflecht ist gelb markiert.

Fazit:

- Dehne lieber erst, wenn der Nacken bereits grundsätzlich wieder entspannt ist und deine Muskeln nicht mehr im Schutzmodus sind. Hier heißt es trotzdem immer sanft, aber lange (mindestens über eine 1 Minute) dehnen.

- Davor mobilisiere deinen Nacken mit sanften kleinen Bewegungen (Kopf kreisen, Kopf nicken, Kopf seitlicher drehen - also Nein deuten, usw.). Hierbei ist wichtig, dass Du eine gerade Halswirbelsäule hast und aus der Geierhals-Position kommst. Das schaffst Du, indem Du den Kopf nach hinten und oben ziehst, und dabei das Kinn leicht absenkst. Auch dafür hast Du eine Grafik eingefügt.

- Nimm einen Tennisball, Golfball, oder ähnliches, und massiere deinen hinteren und seitlichen Nacken, mit ganz sanften, kreisenden und zügigen Bewegungen. Verwende dabei minimalen Druck, sodass die Muskeln nur aktiviert und nicht tief massiert werden. Du hast im Bereich deines Halses sowohl die Halswirbelsäule, als auch den deine Halsschlagader, die wir nicht zu stark drücken wollen. Sanft und locker reicht für eine Aktivierung und Durchblutung völlig aus :-)

LG, Euer Markus

 
 
#musclecoaching #healthdrops #markushitzler #gesundheit #schmerzfrei #schmerzen #muskel #prävention #rücken #wohlfühlen #stress